Akupunktur & Moxibustion

Behandlungsablauf

Es werden zwischen 5 und 20 Akupunkturpunkte mit Nadeln oder Moxa stimuliert. Die Nadeln liegen ca. 30 Minuten bevor sie evtl. mit Moxa erwärmt werden. Je nach Beschwerdebild sind meist 5-15 Behandlungen sinnvoll, bei sehr lang andauernden Krankheiten können auch mehrere Sitzungen notwendig werden. Bei Angst vor Nadeln führen wir gerne auch Akupressur (Massage der Akupunkturpunkte) durch, dies ist sehr gut wirksam, bedarf aber eines höheren Zeitaufwandes.

Was versteht man unter Moxibustion?

Dies ist eine Methode zur Erwärmung von Akupunkturpunkten. Ein gepresstes Stück getrockneter Beifuß (Moxakegel) wird auf eine Nadel gesetzt und angezündet, oder es wird ein Akupunkturpunkt mit einer Moxazigarre erwärmt.

Akupunktur 

Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in Akupunkturpunkte auf unserem Körper, oder um genauer zu sein, in „Akupunkturlöcher“ gesetzt. In der Tradition der alten chinesischen Ärzte ging man nämlich davon aus, dass hier das Qi (Lebensenergie) seine Durchtrittsstellen hat und wir mit der Nadelung darauf einen Einfluss ausüben können. Wenn wir dieses Areal aufsuchen, ist es darum neben der genauen anatomischen Beschreibung auch wegweisend, eine kleine Vertiefung im Gewebe zu ertasten. Wenn dieser Punkt sensibel auf Druck reagiert, ist das für den Therapeuten ein zusätzlicher Hinweis auf die richtige Stelle. Sodann wird möglichst rasch und gezielt durch die obere Haut gestochen, um wenig Schmerz auszulösen. Schmerz ist aber oft gar nicht spürbar, weil es so schnell geht und die Nadeln dünn sind. Je nach Körperstelle wird die Nadel noch ein paar Millimeter weiter gestochen um in den tieferen Bindegewebsschichten ein „De-Qi-Gefühl“ auszulösen. Dies wird unterschiedlich empfunden, aber von vielen als angenehmer leicht ziehender, dumpfer Schmerz, der auch manchmal etwas ausstrahlt, beschrieben. Ein TCM Arzt sieht dies als Zeichen, dass die Lebensenergie Qi gestaut war und nun wieder in Fluß kommt. Wenn der Akupunkturpunkt von wenig Qi durchflossen wird, kann das De-Qi-Gefühl fehlen. Wir regulieren also Qi, oder übersetzt in die Sprache der Schulmedizin, unser „Neurohumorales System".

Was bedeutet Qi und das neurohumorale System?

Qi wird gerne mit Lebensenergie übersetzt und entstammt dem Daoismus, in welchem Qi eine viel umfassendere Bedeutung einnimmt. Nach dieser Auffassung besteht die ganze Welt aus Qi. Will man Qi in das materiell-wissenschaftliche Verständnis unserer Zeit übersetzen, könnte man Qi auch die Aktivität des neurohumoralen Systems unseres Körpers nennen. Dieses System beinhaltet die Funktionen des vegetativen Nervensystems, bestehend aus zwei Gegenspielern: dem Sympathikus, der eine Stressreaktion auslöst und dem Parasympathikus, welcher entspannt. Natürlich ist das vereinfacht ausgedrückt, denn es gibt viele Funktionen von Sympathikus und Parasympathikus und ein reges Zusammenspiel mit dem Hormonsystem im Körper macht es zu einem äußerst komplexen Geschehen.

Wie wirkt Akupunktur?

Ein bereits gut erforschter Wirkmechanismus der Schmerzlinderung durch Akupunktur ist die durch die Nadel ausgelöste Ausschüttung von schmerzlindernden Botenstoffen, den Endorphinen. 

Die „gate control theory of pain“ erklärt die Wirkung dadurch, dass durch den kleinen Schmerzimpuls der Nadel die „Telefonleitung des Schmerzes“, welche vom Rückenmark nach oben zum Gehirn (erst im Gehirn wird uns der Schmerz nämlich bewusst) läuft, blockiert wird. Andere Schmerzreize, z. B. vom ständig Schmerz meldenden Knie, können so nicht gut zum Gehirn vordringen und werden nicht mehr so intensiv wahrgenommen. 

Die Wirkungen der Akupunktur beschränken sich nach unserer Erfahrung aber nicht alleine auf Schmerzen. Es handelt sich hier um ein System, mit dem man sehr viele Störungen beeinflussen kann, z. B. Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Husten oder Gefühle wie Angst. Diese Wirkungen und deren Mechanismen sind noch nicht vollständig erforscht und auch schwer zu untersuchen, aber es gibt interessante Theorien hierzu. Zum besseren Verständnis hilft es, sich die in der Schulmedizin bekannten Head-Zonen ins Gedächtnis zu rufen. 

Diese Zonen sind Hautareale, welche von denselben Nerven versorgt werden, wie innere Organe, z. B. das Herz und der linke Arm. Unser Gehirn wirft also die Informationen, die das Herz absendet „in einen Topf“ mit dem linken Arm. Sprich etwas mit dem Herz stimmt nicht, aber man spürt nur, dass der Arm weh tut, obwohl die Meldung ja eigentlich vom Herz, und nicht vom Arm kommt. Es gibt also Nervennetzwerke, die verschiedene Körperteile miteinander unter einen Hut bringen. Dies geschieht entweder aus der Entwicklungsgeschichte heraus oder auch, weil es sinnvoll ist, sie miteinander zu koppeln. Eine Theorie von Prof. Dr. Greten aus Heidelberg besagt, dass die Akupunkturpunkte wie kleine Head-Zonen für das vegetative Nervensystem sind. Es ist also vorstellbar, dass ein Akupunkturpunkt über Nervenverbindungen mit einer ganze Gruppe von Funktionen im Körper zusammenhängt. So können Reize am Akupunkturpunkt diese Funktionsgruppe in ihrer Aktivität beeinflussen. Beispielsweise kann ein Punkt am Fußrücken mit der Aktivität des vegetativen Nervensystems im Bereich des Magens zusammenhängen. Derartige Koppelungen wurden bisher naturwissenschaftlich nicht nachvollzogen, aber die chinesische Medizin hat diese Zusammenhänge beobachtet und über die Jahrtausende in ihrer Wirkung erprobt. 

Ist Akupunktur nachgewiesen wirksam?

Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit der Akupunktur z. B. bei durch Kniegelenksarthrose bedingten Schmerzen, bei chronischen Rückenschmerzen und bei der Prophylaxe von Migräneattacken. 

Bei diesen Beschwerden ist die Wirksamkeit von Akupunktur deutlich höher als die einer konservativen konventionellen westlichen Therapie. Die umfangreichste Untersuchung zu diesem Thema sind die GERAC-Studien (German Acupuncture Trials, 2002–2007). Neuere Studien zeigen auch eine Wirkung der Akupunktur bei Heuschnupfen. 

 

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Nebenwirkungen sind selten und meist harmloser Natur wie z. B. ein kleiner Bluterguss, sehr selten gibt es Entzündungen an der Einstichstelle oder kleine Hautverbrennung durch Moxa. Da wir bzgl. der Anatomie des Körpers gut ausgebildet wurden, sind schwere Komplikationen durch die Akupunktur äußerst unwahrscheinlich. Die Nadelung bewegt das Qi im Körper, daher sollte man sich nach der Behandlung Ruhe und Entspannung gönnen, viel trinken oder noch besser Qigong machen. 



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